Stuttgarter Hauptbahnhof
In fast schon regelmäßigen Abständen verkündet die Deutsche Bahn Mehrkosten. Doch nun wurde die von der DB selbst definierte Rentabilitätsgrenze des Mammutprojekts von gut 4,5 Mrd Euro gerissen. Am 12. Dezember 2012 verkündet der zuständige Technikvorstand Volker Kefer den Anstieg der Kosten um 1,1 Mrd auf nun mehr 5,6 Mrd Euro. Es drohen aber noch weitere Kosten von 1,3 Mrd. Summa summarum belaufen sich die geschätzten Kosten auf nun mehr knapp 7 Mrd. Das ist viel - vielen zu viel, und auch einige Aufsichtsräte der DB kommen nun ins Grübeln.
Ähnlich wie beim neuen Berliner Flughafen drohen nun auch bei Stuttgart
21 die Kosten aus dem Ruder zu laufen. Während die Aufsichtsräte der
Deutschen Bahn prüfen lassen, inwieweit sie dafür eventuell haften müssen,
sagt ihr stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Kirchner offen,
dass über Alternativen diskutiert werden
müsse. Eisenbahn-Romantik möchte
diese Diskussion begleiten und Alternativen zu Stuttgart 21 aufzeigen; denn Kirchner
sagt auch, dass die Chancen für den Weiterbau des Bahnhofs 50 zu 50 stehen.
Welche
Alternative ist am besten geeignet, den Bahnknoten Stuttgart für die Zukunft
fit zu machen? Das Modell K 21
wurde während den Schlichtungsgesprächen
über Stuttgart 21 von den Gegnern des Projektes favorisiert.
Gemeint ist mit K21
die Ertüchtigung des alten Kopfbahnhofes und den Bau
von Tunneln. Am Ende der Schlichtung warb Heiner Geißler für eine sogenannte
Kombilösung: Der Bahnhof bleibt für den Regionalverkehr wie er ist . Für den
Fernverkehr wird unter dem Hauptbahnhof ein neuer Tunnel gebaut. Ein ähnliches
Modell wird momentan in Zürich umgesetzt. Bei einem neuen, noch nicht der Öffentlichkeit
vorgestellten Modell, plant der Bahnexperte Gerhard Schnaitmann einen neuen Fernbahnhof
in Stuttgart-Untertürkheim. Die billigste Option ist die sogenannte Weiterführung
des alten Kopfbahnhofs, der nach einer Reparatur an die künftige Neubaustrecke
Stuttgart-Ulm angeschlossen wird.
Momentan ist der Zug
festgefahren. Die Bahn wendet die sogenannte Sprechklausel an und will mehr Geld
von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg. Doch seitdem hier die
Grünen regieren, weht ein anderer Wind. Mir gebet nix
, sagt Ministerpräsident
Winfried Kretschmann. Und auch der Tübinger OB und Bahnexperte Boris Palmer sagt
schlicht: Wer kein Geld hat, kann auch nicht bauen.
Ein Film von Alexander Schweitzer