auf Java
Das Filmteam bricht gleich auf und beginnt die Bahnfahrt in den Osten Javas im Argo-Parahyangan. Er gehört der Executive-Class an, der indonesischen Luxusklasse - mit an Bord, ein eigener Masseur. Ausgedehnte Reisefelder säumen die Strecke.
Dort kann man "Wayang Golek" entdecken, eine besondere Art des indonesischen Puppentheaters.
In Yogyakarta erleben die Zuschauer die Unabhängigkeitsfeierlichkeiten mit.
1945 begann der Freiheitskampf. Yogyakarta hatte damals eine große Bedeutung.
Der spätere Präsident Sukarno hatte hier seine provisorische Hauptstadt. Einer
der Höhepunkte der Feierlichkeiten ist "Panjat Pinang", das Klettern auf Palmen.
Junge Männer steigen auf 11,5 Meter hohe Palmenstämme, die mit feinstem Motorenöl
eingerieben sind. Sie steigen dabei aufeinander, um oben an Päckchen heranzukommen.
Ein recht schmieriges Schauspiel. In der Nähe von Yogyakarta besucht das Kamerateam
auch das berühmte Ramayana-Ballett. Es wird hier seit 1961 als großes Tanzdrama
im Prambanan-Tempel aufgeführt.
Eisenbahn heißt auf Indonesisch übrigens "Kereta api", Feuerwagen, doch davon gibt es nicht mehr viele. Man kann noch eine Dampflokomotive auf der Waldbahn von Cepu finden. Die Holländer hatten sie einst zum Teakholzabbau benutzt. Auch bei der Zuckermühle Olean fahren noch ab und zu Dampfloks. Sie werden für den Zuckerrohrtransport benötigt.
Im
Osten Javas steigen die Zuschauer um in sogenannte "Ekonomi"-Züge. Sie entsprechen
in etwa der dritten Klasse. Die Züge sind langsamer und halten häufiger. Innen
sind sie nicht ganz so vornehm, aber hier lernt man das richtige Leben besser
kennen. In Kertosono steigen Musiker zu, sie verdienen ihr Geld während der Fahrt.
Vorbei an Tempeln und Kakaoplantagen erreicht der Zug schließlich Banyuwangi,
den östlichsten Bahnhof Javas.
Hier ist die Nachbarinsel Bali nur noch einen
Steinwurf entfernt und hier endet die Reise durch das faszinierende, unbekannte
Java.
Ein Film von Alexander Schweitzer