Haltepunkt Wildsdruff
1886 wurde die erste Strecke des legendären Wilsdruffer Schmalspurnetzes eröffnet. 1909 wurden auch die weltberühmten Porzellan-Manufakturen von Meißen an dieses Netz angeschlossen. In seiner Blütezeit umschloss es ein Gebiet von 800 km². Wilsdruff blieb 70 Jahre lang der Dreh- und Angelpunkt der schmalspurigen Bahnen.
Das Schmalspurbahnmuseum im Bahnhof Löthain auf der nicht mehr existenten Strecke Meißen - Lommatzsch
Die landschaftlich reizvollen Schmalspurstrecken durch Mittelsachsen
wurden vor allem im Herbst eines jeden Jahres für die Landwirtschaft
genutzt. Sie wurden zu Rübenbahnen umfunktioniert. Die mit der
Sächsischen IV K bespannten Dampfzüge erbrachten eine enorme
Transportleistung.
Das Ende des Streckennetzes kam 1966, obwohl die
Ton und Kaoloin-Verladung noch bis 1972 in vollem Gange war. Heute kann
man Teile der ehemalige Trasse sehr schön erwandern, mit dem Fahrrad
befahren, als Reitweg oder als Draisinenbahn nutzen.
Vereinsmitglieder vom heimatverein Käbschütztal e.V. beim sanieren eines alten Schmalspurwagens
Es gibt noch Kilometersteine und Brücken, die an die Zeit der Schmalspurbahnen erinnern. Engagierte Menschen kämpfen um den Erhalt der verbliebenen Eisenbahnrelikte, um kommenden Generationen zu zeigen, wie wichtig diese Streckennetz war.
Ein Film von Grit Merten