Tibet
Zahllose Kunstbauten wurden errichtet, wobei die Brücken am spektakulärsten wirken, auch wenn sie genormt sind und in der Grundtendenz alle gleich aussehen
Mit dem Bau der Bahn hat Tibet viel von seinem Mythos des Geheimnisvollen und der Unerreichbarkeit verloren. Seit China 1950 mit der Roten Armee des großen Vorsitzenden Mao Zedong das Land besetzte, war es ein Traum der Chinesen, durch dieses Großobjekts seinen neuen Westen zu erschließen. Zum 85. Jahrestag der Kommunistischen Partei ist dieser Traum wahr geworden: Ein Wunder der Bautechnik, das selbst Fachleute nicht für möglich gehalten hätten.
Güterzuglokomotiven im tibetischen Hochland
Dies ist sicherlich Leistung und Problem zugleich. Die letzten 1000
km der insgesamt 4000 km langen Stecke sind komplett neu gebaut worden.
Im Sommer taut der Boden an der Oberfläche auf, darunter ist
Dauerfrost. Da die Festigkeit der Strecke darunter leiden kann, wurden
tausende von Kühlstäben in den Boden getrieben. Die höchste Stelle der
Linie liegt am Tanggula Pass auf exakt 5.072 Metern. Niemals zuvor hat
eine Eisenbahn eine solche Höhe erreicht.
Zwar ist ein neues aufregendes Kapitel in der weltweiten Eisenbahngeschichte geschrieben, ob aber die einzigartige Kultur der Tibeter dies überleben kann? Unsere Reise war traumhaft. Die Erinnerungen daran werden in vielen Geschichten stark und lebendig bleiben.
Ein Film von Susanne Mayer-Hagmann.