Zwischenhalt in der Seldja-Schlucht
"Lézard
Rouge" - Rote Eidechse - heißt der Luxuszug, den der Bey von Tunis im Jahr 1910
von der französischen Regierung geschenkt bekam. Mohammed Naceur Pacha und sein
Nachfolger nutzten den Privatzug bis 1945.
Seit 1997 rollt dieser "Orient-Express
Nordafrikas" wieder, von Grund auf restauriert und zum Vergnügen der Touristen,
die die Standard-Pfade der Tunesien-Urlauber verlassen haben. Er fährt auf den
Schienen der Phosphat-Bergbahn zwischen Redeyef und Metlaoui durch die gewaltige
Seldja-Schlucht im Atlas-Gebirge.
Ausgangspunkt der zweistündigen Fahrt,
die fünf Mal pro Woche stattfindet, ist der kleine Wüstenort Tabeditt in der
Region Jerid, 450 km südlich von Tunis, eine Autostunde nördlich der Sahara-Oase
Tozeur und 20 km östlich der algerischen Grenze.
Den Zug zieht eine schwere
Diesel-Lok der staatlichen Bahngesellschaft Tunesiens, SNCFT.
Wir stellen
die malerische Landschaft vor, zeigen Ihnen Canyons, die voller Legenden stecken,
und skizzieren die Geschichte des Lézard Rouge. Wir besuchen ein Phosphat-Bergwerk,
das Arbeitsplatz von 15.000 Menschen ist. Die Regions-Hauptstadt Tozeur ist bekannt
für die besten Datteln Tunesiens und für ihre einzigartige Lehmarchitektur.
In der Wüste besuchen wir den Ort Ong El Jemel, Drehort des Films "Krieg der
Sterne".
Die Region, die der Luxuszug befährt, gilt als Geheimtipp unter
Tunesien-Liebhabern und ist für den Massen-Tourismus noch nicht erschlossen.
Ein Film von Susanne Mayer-Hagmann.